Selbstsabotage in Beziehungen: Wie du erkennst, ob du dir selbst im Weg stehst
- Gesunde Beziehungen
- 27. Aug. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 1. Feb.
Selbstsabotage in Beziehungen ist ein häufiges, aber oft unterschätztes Phänomen. Viele von uns haben schon einmal unbewusst Handlungen ausgeführt, die der Beziehung mehr schaden als nützen, ohne zu wissen, warum. In diesem Artikel werfen wir einen Blick darauf, was Selbstsabotage ist, wie sie sich in Beziehungen äußert und wie du die Kontrolle darüber zurückgewinnen kannst.

Was ist Selbstsabotage in Beziehungen?
Selbstsabotage tritt auf, wenn du bewusst oder unbewusst Handlungen ausführst, die deinen eigenen Zielen und Wünschen entgegenwirken. In Beziehungen bedeutet das, dass du Verhaltensweisen an den Tag legst, die das Glück und die Stabilität der Partnerschaft untergraben. Oft liegt der Ursprung dieser Muster in tief verwurzelten Ängsten, die meist in unserer Kindheit geprägt wurden. Diese Ängste können so stark sein, dass sie uns dazu treiben, das, was wir am meisten wollen, nämlich eine liebevolle und stabile Beziehung, zu gefährden.
Wie zeigt sich Selbstsabotage in Beziehungen?
Du stößt deinen Partner weg, obwohl du Nähe suchstEs klingt widersprüchlich: Du sehnst dich nach Nähe und Geborgenheit, doch sobald es ernst wird, ziehst du dich zurück. Dieses Verhalten kann sich in Form von Kritik, Abweisung oder emotionaler Distanz zeigen. Der Grund dafür liegt oft in der Angst, verletzt zu werden. Anstatt dich verletzlich zu zeigen, wählst du den vermeintlich sichereren Weg, indem du dich distanzierst und so sabotierst du die Beziehung.
Du setzt deinen Partner immer wieder auf die ProbeVielleicht hast du schon einmal absichtlich kleine „Tests“ gesetzt, um zu sehen, wie dein Partner reagiert. Das könnte bedeuten, dass du Nachrichten ignorierst, um zu schauen, ob er oder sie besorgt ist, oder dass du provokante Bemerkungen machst, um eine Reaktion herauszufordern. Diese Tests dienen meist dazu, deine eigenen Unsicherheiten zu bestätigen. Leider schaden sie der Beziehung, da sie zu unnötigen Konflikten führen können.
Du glaubst, du verdienst keine LiebeEin weiteres Zeichen für Selbstsabotage ist das Gefühl, die Liebe deines Partners nicht zu verdienen. Du könntest dich ständig fragen, warum dein Partner bei dir bleibt oder dir einreden, dass du irgendwann verlassen wirst, weil du „nicht gut genug“ bist. Diese Selbstzweifel führen oft dazu, dass du dich emotional zurückziehst, um den Schmerz einer möglichen Ablehnung zu vermeiden, was die Beziehung stark belastet.
Du vermeidest wichtige Gespräche und EntscheidungenSelbstsabotage kann sich auch in Form von Prokrastination und Passivität zeigen. Anstatt wichtige Themen anzusprechen oder Entscheidungen zu treffen, verschiebst du diese immer wieder. Das könnte aus Angst geschehen, etwas falsch zu machen oder deinen Partner zu enttäuschen. Diese Passivität kann die Beziehung auf Dauer genauso stark gefährden wie offene Konflikte.
Du siehst Probleme, wo keine sindHast du jemals das Gefühl gehabt, dass du in deiner Beziehung ständig nach Fehlern und Problemen suchst? Selbst wenn es keine wirklichen Gründe zur Sorge gibt, kannst du dich unbewusst darauf konzentrieren, was alles schiefgehen könnte. Das liegt oft daran, dass du tief in dir glaubst, eine glückliche Beziehung sei nicht möglich. Dieses ständige Suchen nach Problemen kann die Beziehung stark belasten.
Du bist mehr in deinem Kopf als in der Beziehung selbstEin weiteres Symptom der Selbstsabotage ist die ständige Überanalyse der Beziehung. Du machst dir ununterbrochen Sorgen darüber, ob die Beziehung „richtig“ ist, ob dein Partner wirklich der oder die Richtige ist, oder ob du nicht vielleicht doch etwas Besseres verdienst. Diese Gedanken verhindern, dass du den Moment genießen und die Beziehung wirklich erleben kannst.
Wie kannst du Selbstsabotage überwinden?
Der erste Schritt zur Überwindung von Selbstsabotage ist das Erkennen deiner eigenen Verhaltensmuster. Achtsamkeit und Selbstreflexion sind hier entscheidend. Es geht darum, deine Reaktionen zu hinterfragen: Warum reagiere ich so? Was steckt wirklich hinter meinem Verhalten? Häufig liegt die Antwort in tiefer liegenden Ängsten und Unsicherheiten.
Ein weiteres wichtiges Element ist die Kommunikation mit deinem Partner. Offenheit und Ehrlichkeit können helfen, Missverständnisse zu vermeiden und gemeinsam an der Beziehung zu arbeiten. Es ist wichtig, dass dein Partner weiß, welche Ängste dich bewegen, damit ihr gemeinsam Lösungen finden könnt.
Und schließlich: Geduld mit dir selbst. Selbstsabotage ist oft tief verwurzelt, und es braucht Zeit, diese Muster zu ändern. Mit Bewusstsein, Achtsamkeit und der richtigen Unterstützung, sei es durch Gespräche, Coaching oder Therapie, kannst du diese Hindernisse überwinden und deiner Beziehung die Chance geben, zu wachsen und zu gedeihen.
Fazit
Selbstsabotage ist ein mächtiger, oft unbewusster Mechanismus, der unsere Beziehungen ernsthaft gefährden kann. Indem du dir dieser Verhaltensmuster bewusst wirst und aktiv daran arbeitest, sie zu verändern, kannst du deine Beziehung stärken und ein tieferes, erfüllteres Miteinander erleben. Nutze die Herausforderungen, die in deinen Beziehungen auftreten, als Gelegenheit, zu wachsen und dich weiterzuentwickeln, für dich selbst und für deinen Partner.
Comments